Sie haben Interesse am Modellflugsport und könnten sich vorstellen, damit zu beginnen ?
Einleitung
Alle, die durchs Zuschauen vom Modellflug begeistert sind und den Entschluss
gefasst haben, selbst ein Flugmodell zu steuern, sollten sich vertrauensvoll an die Modellflieger eines Vereins in ihrer Nähe wenden.
Der Kauf eines Modells ohne vorherige Beratung sowie das Probieren auf irgendeiner Wiese führt in den meisten Fällen zu großen Misserfolgen.
Das Bauen und steuern von Flugmodellen erfordert Ausdauer und Geduld!
Inzwischen gibt es aber viele weitgehend vorgefertigte Modelle und technische
Hilfsmittel am Markt, die den Einstieg in das schöne Hobby erheblich vereinfachen.
Der Einsteiger steht vor vielen Fragen:
- Welches Modell soll ich mir zulegen?
- Welche Fernsteuerung wird benötigt?
- Wo kann/darf man ein Flugmodell steuern?
- Wie ist das mit der Versicherung?
- Wie lässt sich das Steuern am einfachsten erlernen?
- Welches Zubehör ist für den Anfang unverzichtbar?
- …
Fliegen lernen:
Die Koordination der beiden Steuerknüppel sollte man zu Beginn mit Hilfe
eines PC-Modellflugsimulators üben. Die Software generiert nahezu realistische
Flugsituationen.
Empfehlenswert ist Easyfly 3oder Aerofly Professional Deluxe von Ikarus oder
das Simulationsprogramm von Reflex.
Zum Trainieren wird lediglich ein „Gamecontroller“ oder der echte Sender
via USB mit dem PC verbunden.
Grundsätzliches:
Die Fluglage wird mit Höhenruder, Querruder und Seitenruder über 3 Achsen*
gesteuert.
Als vierte Komponente ist die Geschwindigkeit von entscheidender Bedeutung!
Jeweils zwei Parameter lassen sich einem der beiden Steuerknüppel beliebig zuordnen. Gängig sind die Modes 1 und 2.
Mode 1:
rechts: Gas senkrecht, Querruder waagerecht
links: Höhenruder senkrecht, Seitenruder waagerecht
Mode 2:
rechts: Höhenruder senkrecht, Querruder waagerecht
links: Gas senkrecht, Seitenruder waagerecht
Mode 3:
rechts: Gas senkrecht, Seitenruder waagerecht
links: Höhenruder senkrecht, Querruder waagerecht
Mode 4:
rechts: Höhenruder senkrecht, Seitenruder waagerecht
links: Gas senkrecht, Querruder waagerecht
* Es gibt auch Modelle, die nur mit Höhen- und Seitenruder gesteuert werden.
Es empfiehlt sich aber, das Fliegen von Anfang an richtig zu erlernen.
Wenn schon, denn schon …
Nach dem Simulatortraining folgt das Lehrer/Schüler-Fliegen.
Das kann nur funktionieren, wenn bei beiden Piloten die Steuerknüppelbewegung gleiche Ruderausschläge auslöst.
Beachte: Die meisten Aktiven unseres Vereins steuern in "mode 1"!!!
Es ist sinnvoll den Sender entsprechend einzustellen, weil man dann (fast) immer jemanden um Hilfe bitten kann.
Hat man sich einmal an eine Knüppelbelegung gewöhnt, dann fällt es sehr schwer zu wechseln!
Über den rechten Stick wird Gas (Weiß) und Querruder (Blau) gesteuert.
Mit dem linken Stick lassen sich Höhenruder(Grün) und Seitenruder(Rot) bewegen.
Diese Abläufe beim Fliegen zu kennen und dementsprechend umzusetzen,
erfordert hohe Konzentration und viel Übung!
Modellfliegen ist recht kompliziert, da es ca. 140 Kombinationsmöglichkeiten gibt.
„Wenn Modellfliegen einfach wäre, würde es Fußball heißen“
Lehrer/Schüler-Training:
Zwei Sender werden über ein Kabel oder 2,4 GHz verbunden. Dann erfolgt der
Abgleich aller Ruderausschläge am Boden.
Der „Lehrer“ bringt dein Modell oder einen Vereinsflieger in sichere Höhe und los geht es….
Beim Eintreten einer kritischen Situation greift der Trainer schnell ein und lenkt das Modell in eine gute Ausgangsposition für die nächste Übung.
Welches Modell?
Für den Einsteiger ist ein Elektrosegler aus geschäumtem Polypropylen-Kunststoff am besten geeignet.
- Diese Modelle sind weitestgehend vorgefertigt.
- Dank hervorragender Bauanleitungen (Schritt für Schritt mit Fotos oder sogar DVD)
dürfte die endgültige Fertigstellung des Fliegers auch dem unerfahrenen Anfänger problemlos gelingen.
- Die vorgeschäumten Komponenten lassen sich wie Puzzle-Teile mit
verschiedenen Klebstoffen zusammenfügen.
- Das Material ist sehr robust und kann auch härtere Landungen gut
wegstecken.
- Der Schwerpunkt dieser Modelle ist unkritisch, so dass es beim
Einfliegen keine Probleme gibt.
- Der Anfänger ist gut beraten, die vom Hersteller vorgeschlagenen
Antriebseinheiten (Propeller – Motor – Controller – Lipo-Akku) zu verwenden.
- Zusätzlich werden noch die Servos(zum Bewegen der Ruder) und natürlich ein Empfänger benötigt. Hier muss man nicht zwingend die vom Modellanbieter vorgeschlagenen Bauteile verwenden.
Ein Preisvergleich mit anderen Herstellern lohnt sich immer!
Bestens bewährt haben sich der Easy Glider electric, sowie der Easy Star und der Twin Star von Multiplex, und der Arcus von Robbe.
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Die Fernsteuerung:
Es ergibt sich ein Preisvorteil, wenn man sich für ein Set (Sender + Empfänger + Zubehör) entscheidet.
Die Anlage sollte über 5 Kanäle verfügen und der Sender sollte eine Lehrer/Schüler-Funktion haben bzw. es sollte ein entsprechendes Modul nachrüstbar sein.
Ein passendes Verbindungskabel wird natürlich auch gebraucht.
(Wer erst einmal kein Geld ausgeben möchte, wendet sich am besten an einen Verein. Der MFC Linda (mein Verein) zum Beispiel verfügt über gutmütige Flugmodelle und passende Fernsteueranlagen für Übungszwecke.)
Zur Zeit werden zwei grundsätzlich unterschiedliche Systeme angeboten!
1) Klassisch:
Basisfrequenz 35Mhz (geringe Bandbreite)
Sende- und Empfangskanal werden durch ein steckbares Quarzpaar festgelegt.
Diese Technik erfordert unbedingt eine Abstimmung (Kanalmarken) mit
allen anderen Modellfliegern in unmittelbarer Nähe!
Senden zwei Piloten auf dem gleichen Kanal, führt das natürlich zu Störungen, die oft den Verlust der Modelle zur Folge haben!
Vor dem Kauf eines Fernsteuersets ist es sinnvoll nachzufragen, ob es noch nicht belegte Kanäle gibt.
Der seriöse Modellbauhändler wird dann das werkseitig beiliegende Quarzpaar gegen das gewünschte Paar tauschen.
2) Modern:
Basisfrequenz 2,4Ghz (große Bandbreite)
Bei dieser Technik wird ein breites Frequenzspektrum permanent gescannt.
Die Überlagerung zweier Steuerimpulse ist, wenn überhaupt, nur für
Millisekunden möglich. So schnell reagiert natürlich kein Servo!!
Wer diese Technik verwendet, kann ruhigen Gewissens auf die Absprache
mit anderen Modellfliegern verzichten.
Dieses System wird sich in Zukunft durchsetzen und ist daher auch für den
Einsteiger unbedingt zu empfehlen! z.B. Vor dem Kauf unbedingt mit uns sprechen.
Erforderliches Zubehör:
Ein geeignetes Ladegerät (mit Balancer) für Lipo-Akkus.
Verbrennungsmotoren:
Es gibt auch sehr viele gut fliegende Trainingsmodelle mit Verbrennungsmotoren, die sich ebenso gut zum Üben eignen!
Der Elektroantrieb hat allerdings den entscheidenden Vorteil, dass die Motoren
(bei sorgfältiger Pflege des Antriebsakkus) nahezu wartungsfrei immer zuverlässig laufen!!
Für Verbrennungsmotoren braucht man schon etwas Erfahrung, mehr Zubehör und Fingerspitzengefühl.
Versicherung:
Die übliche Haftpflichtversicherung deckt eventuelle Schäden, die durch ein Flugmodell herbeigeführt werden können, in der Regel nicht ab.
Beim Lehrer/Schüler-Betrieb, ist der Trainer für den ordnungsgemäßen Versicherungsschutz zuständig.
Der Flugbetrieb ist nur auf Modellflugplätzen erlaubt!!!!
Vor dem ersten Alleinflug sollte man dem Verein beitreten, denn jedes Mitglied ist ohne zusätzliche Kosten entsprechend versichert.
Noch Fragen?
An Wochenenden (bei gutem Wetter) könnt ihr uns auf unseren Platz antreffen, oder ihr fragt bei uns in Linda nach einen Modellflieger, jeder im Ort gibt euch bestimmt Auskunft, wo ihr jemanden antrefft. Wir beraten Euch gerne.